Nein, heute war es senile Bettflucht oder der Tatsache geschuldet das mein Unterbewusstsein mich weckte bevor Charlotte dies in Angriff nehmen konnte. Charlotte liegt auf meinem Stuhl im Büro und würdigt mich keines Blickes obwohl ich den Versuch unternommen habe ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen indem ich ihren Fressnapf mit Sheba füllte. Dieses ignorante Verhalten ihrerseits wirft Fragen in mir auf die sich um ihre Gesundheit drehen oder sich damit auseinander setzen ob sie eventuell meine Lieblingsfrau schon aus dem Bett getrommelt hat um dann wieder in der geöffneten Tür zu stehen um festzustellen was wir ihr auch hätten sagen können. Es ist kalt und ungemütlich, bleib lieber drinnen.
Nun ja, jedenfalls wird sie nun meinen Platz räumen müssen da ich meine erste Tasse Kaffee trinken möchte während der Rechner hochfährt um anschließend etwas für melauwe.de zu schreiben.
Auf Discovery Channel lief in der vergangenen Woche eine Dokumentation welche die Frage stellte ob es eventuell auch eine Entwicklung unserer frühesten Vorfahren gab die einen anderen Weg gegangen sein könnte. Und zwar in Richtung Offenes Meer.
Warum sollte die Evolution sich in Bezug auf die Entwicklung des Menschen nur in Richtung aufrechter Gang und Eroberung der Festlandmasse der Kontinente konzentriert haben?
Wenn man sich anschaut in welch entlegenen und zum Teil menschenfeindlichen Regionen dieser Welt unsere Vorfahren begannen sesshaft zu werden, Gemeinschaften bildeten und Siedlungen gründeten warum dann nicht auch der Gang ans Meer oder gar ins Meer!
Unterstützung fand diese Dokumentation in der Tatsache das seitdem die Menschheit auf Schiffen über die Weltmeere reist, um ferne Länder und fremde Kontinente zu entdecken, es Hinweise, Berichte und Abbildungen von Meerjungfrauen gibt. Die berühmteste von ihnen, die kleine Meerjungfrau, befindet sich in Kopenhagen und wird jährlich von hundert tausenden Touristen aufgesucht um sich vor ihr oder mit ihr fotografieren zu lassen.
Die bisher auf Discovery Channel gesehenen Dokumentationen handelten vom Meteoritenregen in Tscheljabinsk oder den historischen Hintergründen technischer Entwicklungen . Dokumentationen die sich mit realen Ereignissen oder den großen technischen Innovationen der Menschheit beschäftigen, gesehen wurden und Interesse fanden da sie über die Hintergründe berichteten oder die Zusammenhänge technischer Entwicklungen erklärten.
Die Dokumentation „Meermenschen: Kreaturen aus der Tiefe“ wurde jedoch so schlüssig dargebracht das sie es vermochte nachhaltiges Interesse an der Thematik bei mir auszulösen und dazu führte das ich mich mehr mit der Frage beschäftigte was dran sein könnte an der aufgestellten These die menschliche Entwicklung könnte in zwei unterschiedlichen Richtungen vonstattengegangen sein.
Schon 1923 wurde von dem Berliner Pathologen Max Westenhöfer die Theorie aufgestellt das die menschliche Entwicklung eine kurzzeitige amphibische Phase durchlebt haben könnte was er in seinem 1942 erschienenem Buch „Der Eigenweg des Menschen“ zu erklären versuchte. Die von Westenhöfer aufgestellten Theorien fanden jedoch innerhalb der Wissenschaft keinen Zuspruch und verschwanden in der fiktiven Ecke und wurden später von anderen Wissenschaftlern immer wieder mal aufgegriffen, weiter entwickelt oder gar in anderen Zusammenhängen neu aufgelegt.
So gibt es Hinweise beim Menschen welche darauf schließen lassen das es eine amphibische Phase gegeben haben könnte die sich im Tauchreflex bei Baby´s zeigt oder der anatomischen Tatsache das der Mensch als einziger Primat ein den Robben und Walen ähnliches wärmeisolierendes Unterhautfettgewebe aufweist.
Discovery Channel ist es jedenfalls gelungen eine äusserst interessante Dokumentation auf den Weg zu bringen bei der Fiktion und Realität sich in so genialer weise vermischten das es schwierig wurde von diesem Thema abzulassen.
Die Dokumentation beginnt mit der Auswertung von Walgesängen bei der ein Team von Wissenschaftlern der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) neben den zu erwartenden akustischen Signalen noch weitere, bisher unbekannte Signale finden welche sie als „Unterhaltung“ einer bisher unbekannten Spezies deuten.
Während dessen kommt es zu Walstrandungen an der US amerikanischen Küste bei der 2 Teenager Foto´s von ihnen unbekannten Kreaturen auf ihrem Handy aufnehmen und kurze Zeit später offizielle erscheinen die diese ihnen fremde Spezies bei Seite räumen um diese zu untersuchen.
Bei den gestrandeten Walen soll es sich um Opfer geheimer Sonar Waffen Tests der US Navy handeln da diese schwerwiegende Verletzungen im Darmtrakt aufwiesen und die Experten der NOAA eventuellen Zusammenhängen zwischen Walstrandungen in aller Welt sowie unbestätigten Waffentests der Navy auf der Spur sind.
Bei einem Weißen Hai, der in Südafrika vermutlich an eben solchen Test verendet war, fanden sich Reste von Robben und Delfinen sowie Teile deren Herkunft man sich nicht erklären konnte in dessen Magen und Spitzen von nicht auf seinem Speiseplan stehenden Stachelrochen in seiner Haut woraufhin die Expedition abdriftet vom ursprünglichem Schwerpunkt der Walstrandungen hin zu den Untersuchungen einer eventuellen neu entdeckten Spezies.
Die daraufhin beginnenden Untersuchungen die sich über die Grenzen der Ozeanologie hinweg erstrecken und sich mit der Evolution des Menschen, den Funden von Höhlenmalereien in der ägyptischen Wüste sowie den Mythen um Meeresbewohner die in den verschiedensten nicht miteinander interagierenden Zivilisationen beschrieben werden, beschäftigen.
In Form eines Puzzles werden hier alle zur Verfügung stehenden Fakten zu einer Story zusammen gesetzt bei der die Übergänge zwischen Realität und Fiktion derart ineinander übergehen das es einem schwer fällt nicht darüber nachzudenken ob da nicht doch etwas dran sein könnte.
Auf alle Fälle sehenswert und wer es bis zum Abspann aushält erfährt auch gleich das es sich um eine Fiktive Story handelt bei der unterschiedliche, nicht miteinander in Zusammenhang stehende Ereignisse zu einer nicht real existierenden Geschichte zusammen gesetzt wurden. Die Charaktere sind frei erfunden und von Schauspielern in Szene gesetzt.
Absolut sehenswerte 90 Minuten welche man sich, soweit man Discovery Channel empfangen kann, unbedingt als seichte Unterhaltung oder um seiner Phantasie wieder einmal etwas Futter zu geben antun sollte.
youtube Discovery Channel Mermaids