Einem Zufall war es zu verdanken, das wir uns für eine Reise in das Sultanat Oman entschieden haben.
Aufgebrochen sind wir am 14. Februar 2015 mit „SunExpress“ ab Berlin Tegel in Richtung Salalah. Ein kurzer Zwischenstopp erfolgte in Izmir, wo wir entgegen der ursprünglichen Aussagen nicht im Flugzeug verweilen mussten, sondern dieses verlassen konnten um von einem anderen Gate, mit neuer Besatzung unseren Flug fortzusetzten.
Morgens um 04:45 Uhr Ortszeit trafen wir in Salalah ein, nahmen unser Gepäck in Empfang um uns dann durch den Zoll zu begeben.
Der Transfer zum Hotel dauerte keine halbe Stunde, das Einchecken ins Rotana Resort verlief unspektakulär, mit einer Ruhe welche auf den bevorstehenden Urlaub einstimmte.
Das Zimmer: mit fast 20qm bot es ausreichend Platz für zwei Personen, verfügte über ein X-Size Bett welches das lästige, allabendliche zusammenschieben der Einzelbetten überflüssig machte. Der Eingangsflur bot auf beiden Seiten ausreichend Platz um Koffer und Kleidung unterzubringen, einen Safe, ein Bügelbrett mit dazu gehörendem Bügeleisen, sowie einer kleinen Nische in der sich ein Wasserkocher für die Zubereitung von Kaffee oder Tee befand.
Das Badezimmer verfügte über aufwendige Mosaike an den Wänden welche in Goldtönen gehalten waren, zwei Waschbecken, eine Badewanne welche mit Glasabtrennung als Dusche zu verwenden war. Hinter einer Schamwand befand sich das WC.
Insgesamt ein sehr edles Ambiente.
Die Anlage des Rotana Resort Salalah besteht aus mehreren kleineren Gebäudekomplexen auf einem sehr weitläufigem, von Kanälen durchzogenem Areal welches direkt am feinsandigem Strand des indischen Ozeans endet.
Palmen säumen die Beach des Rotana Resorts an der Life-Guards für die „Sicherheit“ der badenden Erholungssuchenden sorgen.
Wer schon einmal im ägyptischen El Gouna seinen Urlaub verbracht hat wird die parallelen zum Baustil des Rotana Resorts erkennen.
Das Sultanat Oman wird seit 1970 vom Sultan Qabus ibn Said regiert, der dem Oman während dieser Zeit ein neues Gesicht gegeben hat. Investitionen in die Schaffung einer Verkehrsinfrastruktur die sich mit jedem Standard der Welt messen kann, Einführung einer Schulpflicht welche es auch Mädchen ermöglicht Bildung zu erlangen um einem Job nachzugehen sowie der Ausbau des Gesundheitswesens das dazu führt das auch kleinere Ortschaften mitten in der Wüste über ein Medical Center verfügen.
Der Oman ist von der Fläche her fast so groß wie die Bundesrepublik Deutschland und dennoch leben nur fast 3,6 Millionen Menschen in diesem Land, von denen rund ein fünftel Gastarbeiter sind.
Das Land gehört zu den am dünnsten besiedelten Ländern der Welt. Während in Deutschland rund 226 Menschen auf einem Quadratkilometer Fläche leben sind es im Oman nur 10.
Der Oman sieht den Tourismus als zweites Standbein neben der Öl Förderung (versiegt innerhalb der nächsten 20 bis 50 Jahre) und steckt in diesem Bereich auch noch in den Kinderschuhen. Dieser Umstand verleiht dem Oman einen gewissen Reiz, macht ihn auf der anderen Seite jedoch auch ziemlich teuer wenn es darum geht ihn zu bereisen.
Eine Taxifahrt in das circa 20 Kilometer entfernte Salalah schlägt mit 15 Rial zu Buche was ungefähr 36 Euro für die einfache Fahrt entspricht.
Die zweistündige Tour mit dem Speedboot um Delphine zu beobachten ist nicht nur von Erfolg gekrönt sondern erleichtert die Urlaubskasse auch um 20 Rial, also um rund 46 Euro pro Person. Wer es richtig krachen lassen möchte kann für 875 Rial (2.033 Euro, gesehen an der Promenade entlang des Juweira Boutique Hotels) eine mehr als 10 stündige Bootstour machen um in der Hoffnung zu leben einige Wale beobachten zu können.
Wen es in die Wüste zieht um dort eine unvergessliche visuelle und akustische zu erleben, sollte diese Tour nach Möglichkeit nicht bei seinem FTI Reiseleiter buchen. Die vor Ort angebotene Tour ist nur etwas für hart gesottene welche nichts mehr erschüttern kann.
Für einen Preis von rund 130 Euro per Person geht man diese Tour mit einer gewissen Erwartungshaltung an und wird, in Bezug auf die Unterbringung, eine herbe Enttäuschung erleben. Auf Feldbetten, welche ihre besten Jahre schon lange hinter sich haben und keinerlei Komfort bieten wird man die Nacht verbringen.
Die sich mit dem Stand der Sonne verändernden Rottöne der Dünen, der in dieser Form noch nie gesehene Sternenhimmel und diese unheimliche Stille trösten jedoch über die Art der Unterbringung hinweg.
Eine touristische Infrastruktur, mit kleinen Cafe´s, Geschäften an deren Schaufenstern man sich die Nase platt drücken kann oder Strandpromenaden welche zum flanieren einladen sucht man jedoch in Salalah vergeblich.
In Salalah werden zur Zeit die ersten beiden Häuserreihen an der Beach komplett abgerissen um eben dieses zu realisieren und um Platz für vier weitere 5 Sterne Hotels zu schaffen sowie einen für Kreuzfahrtschiffe tauglichen Hafen anzulegen.
Wer den Oman in seiner Unbekümmertheit und Ursprünglichkeit noch erleben möchte sollte sich schnellst möglich auf den Weg machen. Innerhalb der nächsten 5 bis 10 Jahre wird sich das Gesicht von Salalah und Umgebung derart verändert haben das man Unterschiede zu anderen touristischen Hotspots kaum noch feststellen kann.
Der erste Spatenstich für den Neubau des Flughafen, der die Touristenströme ins Land holen soll, ist schon erfolgt und man darf davon ausgehen, dass die Omanis dies (entgegen den Berlinern) innerhalb kürzester Zeit realisiert und umgesetzt haben werden.