Im Herbst 2003 begann BMW mit der Produktion des X3, der sogenannten Modellreihe E83, in den Magna Steyer Werken im österreichischen Graz. Ab Januar 2004 stand der kleine Bruder des BMW X5 in den Verkaufsräumen der Händler und fand seitdem fast 615 Tausend Abnehmer weltweit.
Da in den vergangenen Jahren Firmenwagen der Marke Opel auf dem Parkplatz vor unserem Haus abgestellt wurden ergab sich nie wirklich die Möglichkeit einen dieser Boliden anzuschaffen.
Nach der Kündigung meines letzten Arbeitsvertrages und der Übergabe eines Opel Meriva an meinen ehemaligen Arbeitgeber nahm ich Platz in einem Mini One.
Der, auf Grund einer Neuanschaffung meiner Lieblingsfrau, frei gewordene Mini One mit seinen 90 PS ermöglichte mir Mobilität und Fahrspaß in bis dahin nicht gekannter Güte. Der bisher nur kurze Strecken kennende Mini fühlte sich auf den Straßen der Großstadt ebenso wohl wie auf den Autobahnen innerhalb und außerhalb Berlins.
An seine Grenzen stießen wir nur wenn es darum ging Material für Haus oder Garten heran zu schaffen, da das Platzangebot eines Mini One doch ziemlich beschränkt ist. Rindenmulch, nur in kleinen Portionen. Rigips oder andere Baustoffe, nur bis 2 Meter und Sackware nur in überschaubaren Mengen damit die Radkästen nicht auf den Reifen zum liegen kamen.
Er machte seine Sache gut. Schaffte weg was auf den Palettenwagen der einschlägigen Baumärkte zum Liegen kam.
Als ehemaliger Besitzer von BMW Fahrzeugen der 5er Reihe im Touring-Format in Puncto Zuladung verwöhnt ertappte ich mich jedoch öfter auf der Suche nach Fahrzeugen eben dieser Klasse auf den bekannten Portalen im Internet.
Ein BMW der 3er oder 5er Reihe sollte es sein, wobei ich mich bei meinen Recherchen in Bezug auf die Baureihen E90 und E60 jedesmal dabei ertappte auch Vergleiche zur Modellreihe E83 anzustellen.
Wenn nicht jetzt, wann dann schien die Devise nach der ich meine Kaufentscheidung traf.
Ein (fast) komplett ausgestatteter X3 in schwarz mit, für ein 3.0 Liter Aggregat, relativ geringem Kilometerstand fand sich bei Mohriner Automobile in Berlin Britz nachdem ich jede sich mir bietende Gelegenheit genutzt hatte mir verschiedenste X3 Modelle auf den diversen Gebrauchtwagenplätzen Berlins anzuschauen.
Am 05.12. angesehen, am 06.12. angezahlt.
Am 09.12. erfolgte die Anmeldung des Fahrzeugs beim KVA in Nauen.
Innerhalb von 40 Minuten wechselte das Fahrzeug seinen Besitzer inklusive Wunschkennzeichen.
Die Abholung des Fahrzeugs erfolgte am Donnerstag, den 11.12.2014.
Verkaufsbezeichnung: X3
Produktionszeitraum: 2003 bis 2010
Motoren: Ottomotoren: 2.0 bis 3.0 Liter Hubraum mit 110 bis 200 kW
Dieselmotoren: 2.0 bis 3.0 Liter Hubraum mit 110 bis 210 kW
Länge: 4565 mm
Breite: 1853 mm
Höhe: 1674 mm
Radstand: 2975 mm
Leergewicht: 1730 bis 1950 kg
Bei dem von mir angeschafftem BMW X3 handelt es sich um einen E83 Baujahr 2004 mit einer Laufleistung von 124.000 km. Angetrieben von einem 3.0 Liter Reihensechszylinder (M54 B30) mit 231 PS, der auch in den 3.0 Liter Modellen der 3er, 5er und 7er Reihe sowie im 3.0 Liter Z3, Z4 und X5 der Baujahre 2000 bis 2007 zum Einsatz kommt.
Bei der Durchsicht der zum Fahrzeug gehörenden Unterlagen stellte sich heraus, dass der X3 aus Italien stammt und im schönem Rom unterwegs war.
Das die auf dem Tacho stehenden Kilometer echt sind, lässt das von BMW Roma geführte Scheckheft vermuten.
Leider stand der X3 auf Sommerreifen so das auf die schnelle noch ein Satz Winterreifen organisiert werden musste. Diese lagen zum Glück im Autohaus am Nordgraben. Kompletter Satz 235/50 R18 mit 8 mm Profil auf Magma Alu Felgen für 600 Euro (NP dieser Kombination 1.150 Euro). Perfekt.
Das Abenteuer X3 konnte beginnen:
Die Laufruhe des 3.0 Liter Aggregats ist ebenso beeindruckend wie die Kraftentfaltung bei höheren Geschwindigkeiten. Das Automatikgetriebe schaltet sanft, kaum spürbar in die nächst höheren Gänge und treibt den fast 1,8 Tonnen schweren X3 voran.
An die nun weit über 10 Liter auf 100 km muss ich mich nach den knapp 8 Litern des Mini One erst gewöhnen. Ein unvernünftiges Auto welches sich bei momentan überwiegendem Stadtverkehr bei rund 12,4 Liter eingependelt hat nachdem der Reifendruck auf 2,2 vorne und 2,4 an der Hinterachse korrigiert wurde.
Über die Verarbeitung des Innenraumes wurde schon kurz nach der Einführung des X3 im Jahr 2004 heftig diskutiert. Plastik dominiert das Cockpit des als Neuwagen rund 51.000 Euro teuren X3 und auch auf die von BMW gewohnte Neigung der Mittelkonsole zum Fahrer muss man ebenfalls verzichten.
An Ausstattung hat der erste Besitzer des Fahrzeug an fast nicht gespart. Helles Leder, welches sich ohne Sitzheizung im Winter als recht kalt entpuppt, dominiert den Innenraum der nach oben hin von einem anthrazit farbenen Himmel, inklusive eines riesigen Panoramadach, abgeschlossen wird.
Die Sitze (hauptsächlich der Beifahrersitz??) weisen Gebrauchsspuren auf welche auf mangelnde Leder-Pflege schließen lassen.
Die Bedienelemente von Radio und Klima in der Mittelkonsole sind gewohnt übersichtlich und erinnern mich an meinen E39 Touring.
Ablageflächen hätte man dem X3 in größerem Umfang spendieren können. Keine seitlich unter dem Cockpit integrierten Ablagen, Türablagen relativ klein und mit einem sich ausbeulendem Netz versehen. Die Mittelkonsole dient der Aufnahme des CD Wechslers sowie eventueller Handy´s als Andock-Station. Das Handschuhfach bietet nicht unbedingt Platz wenn schon das Handbuch dort drinnen liegt.
Oft bemängelt und kritisiert wurde das straffe Fahrwerk des X3 welches es den Insassen möglich macht jede Unebenheit des Fahrbahnbelages unmittelbar zu spüren. Da mein Umstieg von einem Mini erfolgte empfinde ich das beim X3 verbaute Fahrwerk als Artgerecht und im Zusammenhang mit dem serienmäßig verbautem, X-Drive genannten, permanentem Allradantrieb als optimale Lösung für ein Fahrzeug dieser Größe.
Der Sommer kann kommen, die Gartensaison kann starten. Das Raumangebot des X3 ist überragend. Obwohl ich mit 1,86 Meter Körpergröße nicht unbedingt klein gewachsen bin haben Passagiere im Fond der Fahrzeuges ausreichend Beinfreiheit und können ermüdungsfrei und entspannt sitzen.
Der Kofferraum fasst 480 bis 1560 Liter was für viele Säcke Rindenmulch oder Reisegepäck ausreichend Platz bietet. Mit einiger Verwunderung habe ich bei meinen Recherchen zur Fahrzeugwahl feststellen müssen, das der X5 nur 465 bzw 1550 Liter Kofferraumvolumen aufweist obwohl dieser wesentlich bulliger daher kommt.
Fazit: für den Preis eines neuen SUV der von Mehmet Scholl beworbenen Marke, habe ich ein schickes, zuverlässiges Fahrzeug erworben, welches stylisch daher kommt und mit der mir zur Verfügung stehenden Ausstattungsvariante keine Wünsche offen lässt.
Der Durst des 3.0 Liter Aggregats ist gewöhnungsbedürftig. Ein 3.0 Liter Diesel kam jedoch nicht in Frage da die nicht ausbleibenden Diskussionen bezüglich der Einsparpotenziale gegenüber dem Reihensechszylinder nur halbherziger Natur sind und Kosten für anfällige Turbolader, festbrennender Injektoren sowie sich lösender Drallklappen in diesen Diskussionen nicht einfließen.
Mein Abenteuer X3. Wird die Freude am Fahren dominieren oder wird die „Bring mich Werkstatt“ Fraktion Recht behalten.