Herzinfarkt Risikofaktor: Hypertonie

Wie wichtig die regelmäßige Kontrolle der Blutdruckparameter ist, belegt eine britische Studie aus der hervorgeht, das bis zum Jahr 2022 circa 50.000 kardivaskuläre Ereignisse vermieden werden könnten wenn Risikopatienten ihren Blutdruck engmaschiger Kontrollieren würden.

Als Hypertonie (Bluthochdruck) bezeichnet man eine Veränderung des systolischen Blutdruckes über 140 mmHg bzw. eines diatolischen Blutdruckes über 90 mmHg.

Bluthochdruck verläuft meist asymptomatisch, wird von den meisten Menschen nicht wahrgenommen und somit auch nur in der Hälfte aller Fälle ärztlich behandelt. Die andauernde Belastung des Herz-Kreislaufsystems durch den kontinuierlich erhöhten Blutdruck führt zu Veränderungen der Fließeigenschaften des Blutes innerhalb der sich verengenden Gefäße. Dauerhaft erhöhte Blutdrücke belasten das Herz und führen zu einer beschleunigten Gefäßalterung und ziehen Schädigungen der Augen sowie der Nieren nach sich.

Beim Blutdruck handelt es sich nicht um eine konstante Größe. Er unterliegt tageszeitlichen Schwankungen, ist abhängig von der Konstitution und des Lebensalters des Betroffenen, dem Aktivitätsfaktor sowie seelischen Beeinflussungen, zum Beispiel Stress.

Bei vielen, der circa 35 Millionen unter Bluthochdruck leidenden Deutschen, würde eine Reduktion des Körpergewichtes um 10 Prozent schon zu einer Verbesserung der Blutdrucksituation führen.

Wann eine Hypertonie medikamentös behandelt werden sollte entscheidet der behandelnde Arzt. Eine schwere Form der Hypertonie wird in der Regel sofort behandelt, während bei mittelschweren oder leichten Hypertonien das vorliegen weiterer Risiken für Herz- und Gefäßkrankheiten für das Einleiten einer Therapie ausschlaggebend sind.

In der Regel werden zwei Formen der Hypertonie unterschieden:

  • die am häufigsten auftretende Form der Hypertonie ist die primäre, häufig auch als essentielle Hypertonie bezeichnete Form an der, etwa 90 Prozent der an Bluthochdruck erkrankten, leiden. Dieser Form liegen keine nachweisbaren Erkrankungen zu Grunde.

Gründe für eine Primäre Hypertonie können:

  • Bewegungsmangel
  • familiäre Neigung zu Bluthochdruck
  • zu niedrige Kaliumzufuhr (Ernährungsbedingt)
  • Übergewicht
  • Nikotinabusus
  • und ein Alter über 55 Jahren bei Männern sowie ein Alter über 65 Jahren bei Frauen sein.

 

  • die anderen ca 10 Prozent der Betroffenen leiden an einer sekundären Form der Hypertonie, bei der hoher Blutdruck  auf eine vorliegende Grunderkrankung zurück zu führen ist wie z.B. Nieren- oder Schilddrüsenerkrankungen, bzw. Stoffwechselerkrankungen.

Der im Laufe des Tages schwankende Blutdruck sollte regelmäßig kontrolliert werden. Eine einmalige Messung bei der ein hoher Wert festgestellt wird, sagt noch nichts über das tatsächliche Vorliegen einer krankhaften Veränderung des Blutdruckes aus.

Sinnvoller ist es hingegen, mehrmals am Tag zur jeweils gleichen Zeit den Blutdruck zu ermitteln

Zur Messung des Blutdruckes sollte die Manschette ca 2 Finger breit oberhalb der Ellenbeuge angelegt werden. Zum Anlegen der Manschette sollte der Oberarm frei von Kleidungsstücken sein und auf einem Tisch (oder ähnlichem) aufliegen.

Ein zu hoher Blutdruck wird meist erst erkannt wenn bereits Schädigungen der Blutgefäße vorliegen oder der Herzmuskel bereits Schaden genommen hat und sich dies in einer Herzinsuffizienz äußert.

Die Deutsche Hochdruckliga empfiehlt den Blutdruck bei Hypertonikern auf einen Wert unter 140/90 mmHg zu senken.

Zu den wichtigsten Faktoren, welche bei vorliegen einer primären Hypertonie helfen können den Blutdruck zu senken, gehören:

  • regelmäßige, körperliche Ertüchtigung für mindestens eine halbe Stunde und dies dreimal die Woche
  • mediterrane Küche, viel Obst und Gemüse, wenig tierische Fette. Kaltwasserfisch und hochwertige Öle.
  • Reduktion des Körpergewichtes um ca 10 Prozent (sofern sie übergewichtig sind)
  • Verzicht auf Alkohol und Nikotin
  • ein möglichst salzarme Kost
  • Entspannungsübungen (nicht nur wenn Stress der Grund für die Hypertonie ist)

Als Folge eines unbehandelten Bluthochdruckes kann es neben der Arterosklerose zu weiteren Komplikationen, wie:

  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Bauchaortenaneurysmen
  • und Niereninsuffizienz kommen.

Mögliche Anzeichen dafür dass man an hohem Blutdruck leidet können häufig auftretende Kopfschmerzen, Nervosität, Schwindelgefühl, Ohrensausen oder Kurzatmigkeit sein.

Stellt sich der Kopfschmerz in den frühen Morgenstunden, kurz nach dem Aufwachen ein, kann dies die Folge nächtlichen Bluthochdruckes sein.

Ein- und Durchschlafstörungen können ebenso auf eine Hypertonie hindeuten wie ein leicht geröteter Teint, mit in manchen Fällen sichtbaren roten Äderchen.

Bei einer hypertensiven Krise, schießt der Blutdruck spontan und unvermittelt in die Höhe und löst in diesem Zusammenhang Symptome, wie Kopfschmerzen, Seh- oder Bewusstseinsstörungen sowie pektanginöse Beschwerden in Form von Brustenge aus.

Hierbei handelt es sich um einen hypertensiven Notfall, bei dem der Blutdruck auf Werte um 230/130 mmHg oder mehr ansteigen kann. Menschen denen dies bekannt ist oder die wegen ihrer Hypertonie in Behandlung sind haben in diesem Fall meist eine Nifedepin Kapsel (z.B. Adalat) in greifbarer Nähe. Der Inhalt der Kapsel sollte dem Betroffenen unter die Zunge gebracht werden um den Blutdruck zu senken während der Notarzt über die 112 informiert wird.

Langfristig können erhöhte Blutdruckwerte Organe schädigen welche sich dann in Symptomen äußern, die eine andere Qualität haben als die bisher bekannten Kopfschmerzen.

Bei diesen Symptomen handelt es sich dann um:

  • Brustenge oder Herzschmerzen – als Hinweis auf eine koronare Herzkrankheit (KHK).
  • Schmerzen in den Beinen beim laufen kurzer Strecken (Schaufensterkrankheit) als Hinweis auf den Verschluss peripherer arterieller Gefäße (pAVK)
  • Wassereinlagerungen (Ödeme) in den Beinen weisen auf eine Herzinsuffizienz hin
  • Ausfälle im Gesichtsfeld und eine abnehmende Sehschärfe können auf Schädigungen der Netzhaut in Folge des dauerhaften Bluthochdruckes hinweisen.

So weit wollen wir es jedoch nicht kommen lassen. Kontrollieren regelmäßig unseren Blutdruck, bewegen uns in schöner Regelmäßigkeit und ergänzen unsere Ernährung um an Gewicht zu verlieren.

Bildquelle: https://pixabay.com/de/blutdruckmesser-medizin-blutdruck-350930/ sowie https://pixabay.com/de/dampf-ventile-messung-mechanische-349895/

Author: admin

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