Mein Appetit, mein Gewicht und Ich

Einige Wochen vor meinem Infarkt, im September des vergangenen Jahres, habe ich damit begonnen meine Ernährungsgewohnheiten umzustellen, da ich mich zum einen daran störte das immer weniger Löcher im Hosengürtel zur Verfügung standen und zum anderen mein Essrhythmus ständig dazu führte unterzuckert, mit Kopfschmerzen und zittrigen Händen in einer der vielen Berliner Bäckereien oder Tankstellen aufzutauchen um Croissants oder andere Köstlichkeiten zu erwerben.

Ausschlaggebend für diesen Entschluß war ein Blick auf die im Bad vor sich hin staubende Waage und dem von ihr angezeigtem Gewicht von 103,6 KG, was bei einer Größe von 1,84 Meter einem BMI von 30,6 entspricht.

Schuld an dieser Entwicklung war zum einen mein Essverhalten welches keinem vorgegebenem Rhythmus folgte, auf ein ausgiebiges Frühstück verzichtete, zwischendurch meistens im Auto etwas verzehrt wurde und mit Eintreffen in der Häuslichkeit seinen Gipfel erreichte insofern das eine Tafel Schokolade den Nachmittag nicht überlebte, warme Speisen zubereitet wurden und die abendliche Fernsehunterhaltung mit Eis oder Süßigkeiten gekrönt wurde.

Die warme Küche beinhaltete sehr viel Pasta (bei der Sahne die Soßengrundlage bildete), Gerichte mit Huhn oder Pute, selten Fisch (wenn überhaupt dann Lachs) und so gut wie keine Fertiggerichte.

Erhöhte Cholesterinwerte spielten bisher nie eine Rolle und wurden nach Blutentnahmen auch nie thematisiert da sie sich immer in Bereichen unterhalb der für einen Menschen mit Risikofaktoren (Übergewicht, Herzerkrankungen innerhalb der Familie. o.ä.) angegebenen Normwerte darstellten.

Mit Unterstützung jedoch ohne Sport

 

Um unseren Speiseplan abwechslungsreich zu gestalten habe ich das Buch „Jamies 15 Minuten Küche“ angeschafft um einen Mix aus herzhaften, deftigen Speisen und leichten, fast schon mediterranen Gerichten zu kreieren.

Mein Lieblingsgericht aus Jamies 15 Minuten Küche:

  • Glasiertes Sesamhänchen auf Melonensalat mit Radieschen & Knuspernudeln
  • Pasta Pesto Hähnchen mit Rosmarin
  • Sandwich Variationen mit Räucherlachs & Ei oder Griechisch

Zu Jamies Kochbuch „15 Minuten Küche“ sei angemerkt das es durchaus möglich ist in 15 Minuten leckeres Essen auf den Tisch zu bringen nur leider hat mich die Vorratsliste im Vorwort des Buches schon umgehauen und zum anderen nutzt er für seine Gerichte meist Limetten oder Minze was den Gerichten eine säuerliche süße verleiht welche meinem Gaumen gewöhnungsbedürftig vorkam oder aber es kommen Chilischoten zum Einsatz deren Anzahl dem Gaumen meiner Lieblingsfrau in negativer, weil scharf daher kommender, Form auffielen.

Also einigten wir uns auf die Grundidee eines seiner Rezeptes unter Verzicht auf Limette oder Minze welche durch den Einsatz herkömmlicher Kräuter und Gewürze ersetzt wurden sowie der Reduktion der in den Rezepten angegebenen Chilischoten auf die Hälfte um den Geschmacksrezeptoren des Gaumen meiner Lieblingsfrau etwas entgegen zu kommen.

Als Alternative zum Englisch geprägten Gaumen Jamie Oliver´s zogen zwei weitere Kochbücher in unseren Haushalt ein:

Meine Lieblingsgerichte aus: Italienische Küche ISBN 1-40541-422-7

  • Cremige Tomatensuppe aus frischen Risprentomaten mit Basilikum
  • Orecchiette mit Specktomaten
  • Frische Feigen mit Parmaschinken auf Ruccola

Meine Lieblingsgerichte aus: einfach besser kochen (von Netto für 4,95 €)

  • Lachsgratin mit Garnelen, Brokkoli & Kartoffeln
  • Gefüllte Kalbsschnitzel mit Mozzarella & Buntem Salat
  • Spaghetti a´la Henze mit viel Gemüse & Feta

Um den Tag ohne Blutzuckerentgleisungen, Heißhungerattacken oder zittrigen Fingern zu überstehen habe ich mir Unterstützung in Form eines Sojaeiweißpulvers ins Haus geholt von dem ich täglich zwei Gläser trinke:

  • Frühstück: zwei Tassen Kaffee und ein Glas Diät Vollkost Drink (200ml Milch plus 3 Meßlöffel Sojaprotein Pulver)
  • Nachmittags: ein Glas Diät Vollkost Drink (200ml Milch plus 3 Meßlöffel Sojaprotein Pulver) im Mixer mit roten Früchten oder Waldbeeren (tiefkühl)
  • Abends: jeden zweiten Abend belegte Brote & meistens eine kleine Schale Salat. An den anderen Abenden wurde wie immer, nach Rezept gekocht.

Hierbei handelt es sich um „Das Gesunde Plus- Diät vitalkost“ vom DM Drogerie Markt. Bevor jetzt hier die Almased, Yokebe oder Herbalive Fraktion auf die Barrikaden geht sei erwähnt, das sich all diese Produkte in Bezug auf ihre Inhaltsstoffe ähneln. Während der eine ein Paar Gramm Eiweiß mehr als Inhaltsstoff deklariert enthält der andere etwas mehr Ballaststoffe pro 100 Gramm.

Während Eiweiß wichtig ist für die Energiegewinnung und den Aufbau von Muskelmasse sorgen Ballaststoffe für eine Regulation des Darmes in Form einer Steigerung der Darmperistaltik was zu einer schnelleren Darmpassage führt. Bei beiden ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, da Eiweiß über die Nieren ausgeschieden wird und bei nicht genügender Flüssigkeitszufuhr zur Bildung von Nierensteinen führen kann während es bei der Ballaststoffreicheren Variante zu Darmträgheit und Verstopfung führen kann wenn das Trinken vergessen wird.

Das Sojaeiweiß-Produkt von DM zeigt sich geschmacklich relativ neutral weshalb ich es gerne mit Tiefkühlfrüchten etwas belebe die mit dem Handstab-Mixer untergerührt werden.

Allein durch die Umstellung meines Eßverhaltens plus Supplemente und ohne mich sportlich zu betätigen habe ich innerhalb von 4 Wochen 7,2 KG an Gewicht  abgenommen und meinen BMI auf 28,5 gesenkt ohne Hunger leiden zu müssen oder mit zittrigen Händen in einer Bäckerei zu stehen.

Für mich das einzige was zählt und das ohne Verzicht üben zu müssen (okay, Tafel Schokolade gibt´s nur einmal die Woche)

Grüße vom Herzkasper

Author: admin

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