Mein Herz in guten Händen. Termin beim Kardiologen.

Seit meinem Infarkt vor 4 Monaten sitz ich so machen Abend entspannt neben meiner Lieblingsfrau und spüre meinen Vorhof flimmern. Zwar habe ich mich zwischenzeitlich an dieses nur kurz auftretende Ereignis gewöhnt und dennoch lässt mein Gehirn die zu diesem Vorgang gespeicherten Informationen abrufen und führt sie mir vor mein geistiges Auge. Die Gedanken kreisen um das sich verwirbelnde Blut in meinen Vorhöfen und setzen sich fort in den kleinen Blutklumpen die sich während dieser Situation bilden können und wie diese dann auf ihrem Weg durch den Körper einen Schlaganfall auslösen oder in die Lunge geraten wo sie eine Embolie verursachen.

Dieser kurze Moment, der meist nur zwischen bemerkten 10 bis 20 Sekunden dauert, reicht aus um mir wieder einmal eine Schei…angst einzujagen. Anfangs hab ich meiner Lieblingsfrau noch mitgeteilt das ich „Flimmer“ was ich ihr jedoch nun erspare da auch sie mittlerweile über ein medizinisches Grundwissen verfügt welches sie eventuell veranlassen würde mich in die Klinik zu stopfen.

Mein Hausarzt empfahl mir Kontakt zu einem Kardiologen aufzunehmen damit dieser einen noch intensiveren Blick auf mein Herz werfen könnte als es in seiner Praxis möglich wäre.

Der erste vom Kardiologen veranlasste Schritt war die Reduktion meiner Medikation und erfolgte nachdem ich ihm mitteilte Müde und Antriebslos zu sein was mit einem Blutdruck von knapp 100 mmHg systolisch in Ruhe einhergeht. Im EKG gab es nichts auffälliges woraufhin wir uns für dem Mai 2014 zu einem erneuten Termin verabredeten.

In den vergangenen 6 Wochen jedoch gab es 4 Ereignisse welche einer diabetischen Entgleisung ähneln sich jedoch nicht darauf zurück führen lassen da im Vorfeld „Gut“ gefrühstückt wurde und sich von daher kein Zusammenhang herstellen lässt. Plötzlich und unerwartet verschwimmt die Welt vor meinen Augen oder fängt an sich zu drehen, mir wird kalt wobei mir vom Kopf her der Schweiß läuft und meine Friseurin (am 23.12., mit einer Hand am Telefon, bereit die 112 zu wählen) sagt ich wäre Weiß wie eine Wand.

Meine Blutwerte sind auf dem Niveau eines gesunden und bieten keinerlei Anlass für Spekulationen weshalb ein erneuter Termin beim Kardiologen veranlasst wurde.

Dem Wunsch meines Hausarztes folgend trat ich somit heute zum Belastungs EKG an und musste eine viertel Stunde bei Zuletzt 175 Watt auf dem Ergometer radeln. Den Blick in Richtung Monitor, auf dem sich mein EKG abbildete, war nicht der Hauch einer Extrasystole oder irgendeiner sonstigen Entgleisung meines Herzrhythmus erkennen. Einzig der auf dem Ergometer befindliche Proband zeigte Anzeichen von Kurzatmigkeit und einer erhöhten Feuchte der Haut sowie einem brennen der Oberschenkelmuskulatur.

Im anschließenden Gespräch mit dem Kardiologen wurden die während des Belastungs-EKG gesammelten Informationen insofern bestätigt, das mein Herz bei 175 Watt unter einem systolischen Druck von 180 mmHg keine nicht zu erwartenden Veränderungen im Rhythmus zeigte.

Meine Frage nach einem psychosomatischen Hintergrund wurde damit beantwortet das man es sich nicht allzu leicht mit der Problemstellung machen möchte, es zwar durchaus möglich wäre, er jedoch nichts übersehen möchte was auf eine organische Dysfunktion meines Herzens zurück zu führen wäre.

Nächster ausserplanmäßiger Termin schon im Februar zum Ultraschall.

Da ist sie wieder, sie die ich so Schätze wenn es um meine Gesundheit geht und mich Glauben lässt mich in guten Händen zu befinden.

„Sicherheit!“

Vorhofflimmern

  • auch als absolute Arrhythmie bezeichnet ist eine vorrübergehende oder dauerhafte Störung des Herzrhythmus
  • ungerichtete elektrische Erregungen über die Vorhöfe mit Frequenzen von 300 bis 600 pro Minute
  • verbunden mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle und für Herzinsuffizienz
  • die Mortalitätsrate etwa doppelt so hoch wie bei gleichaltrig gesunden

 

Author: admin

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