Aus dem Kiez: Problemkiez Heerstraße Nord

 

Wer über die Bundesstraße 5, aus dem Land Brandenburg, kommend über die Heerstraße in Richtung Spandau fährt bekommt als erstes die sich am Horizont auftürmenden Hochhäuser der in den siebziger Jahren aus dem Boden gestampften Siedlung Heerstraße Nord zu sehen.

Heerstraße Nord steht heute für einen Spandauer Problemkiez, am westlichen Stadtrand der Bundeshauptstadt, in dem rund 17.000 Menschen in einer auf dem Reißbrett entstandenen Trabantenstadt leben.

Den Mittelpunkt dieser auf einer Fläche von 116 ha, was in Etwa 162 Bundesliga tauglichen Fußballfeldern entspricht, erbauten Großsiedlung bildet das Einkaufszentrum im Bereich der Obstallee welches für damalige Zeiten ein Novum in Spandau darstellte da man sich sonst für umfangreichere Einkäufe auf den Weg in die Spandauer Altstadt begab. Die sich über einen Bereich zwischen Heerstraße, Pillnitzer Weg, Maulbeerallee und Blasewitzer Ring erstreckende Wohnanlage erhielt in ihrem Zentrum einen Bereich mit Schule, Jugenfreizeitheim, einem Ärztehaus sowie Senioren gerechten Wohnungen und wurde schnell zu einem von allen gesellschaftlichen Schichten bewohntem und zudem gern angenommenem Wohnquartier.

Der Förderverein Heerstraße Nord entstammt aus der Idee engagierter Bewohner des Siedlungsgebietes Heerstraße Nord und war bei seiner Gründung 1975 einer der ersten Wegbereiter sozialer Projekte die sich um die Betreuung und Integration älterer Menschen kümmerte sowie Pionier bei der 1981 vollzogenen Gründung der ersten Sozialstation Berlins.

In den Jahren nach dem Mauerfall ab 1989 setzte der sozioökonomische Wandel der Bevölkerungsstruktur im Bereich der Heerstraße Nord ein wodurch die bis dahin bestehende Kultur des gemeinsamen Gestalten des Gemeinwohles sich in eine auf beratende und helfende soziale Dienstleistungen anbietenden Schwerpunkt wandelte.

Ein weiteres sich in diesem Kiez darstellendes Problemfeld ist die ständig wachsende Zahl derer welche der deutschen Sprache nicht mächtig sind womit Probleme bei der Integration in dem bis dahin gepflegtem Gemeinwesen der Heerstraße Nord unausweichlich sind.

Der Kiez war entflammt, die Probleme eskalierten in Form herumstrolchender  Jugendbanden die anderen Jugendlichen des Kiezes Bekleidung und Handy´s abzogen.

Der hohe Anteil deren welche nicht selbst für ihren Lebensunterhalt aufkommen konnte stieg in den vergangenen Jahren ebenso wie der Anteil derer welche der deutschen Sprache nicht mächtig sind.

Der Kiez Heerstraße Nord wurde zu einem Auffangbecken sozial schwacher, am Rande der Gesellschaft stehender Menschen und deren Familien die auf Grund von Krankheit oder des sich verändernden Arbeitsmarktes in Berlin keiner geregelten Arbeit mehr nachgehen konnten oder vom Jobcenter aufgefordert wurden ihren Wohnort zu wechseln sowie einer sehr hohen Zahl ost-europäischer Zuwanderer mit nur geringen oder keinen Kenntnissen der deutschen Sprache.

Verweilt man in der Nähe des vor dem „Staaken Center“ befindlichen Imbiss lässt dieser einen Blick auf die in diesem Kiez lebende Bewohnerstruktur zu welche sich aus Menschen, die nach der Arbeit heraneilen um sich eben eine Mahlzeit zubereiten zu lassen um diese vor Ort oder zu Hause zu sich zu nehmen und in jene die scheinbar täglich über Stunden bei einem oder mehreren Bieren schon dort zusammen trafen bevor andere über den nahenden Feierabend nachdachten um über Gott und die Welt zu philosophieren während langsam die Sonne am Horizont versinkt und sich der Tag dem Ende neigt, zusammensetzt.

Der Aufschrei war riesig als es zu einem Bericht über die Situation im Kiez Heerstraße Nord in der Berliner Abendschau kam nachdem in 2011 und 2013 schon in der TAZ sowie im Tagesspiegel darüber berichtet wurde was jedoch im allgemeinen Tagesgeschehen untergegangen zu sein schien oder in Medien publiziert wurde die in diesem Kiez nicht zur Tagespresse gehören.

Die aktuelle Berichterstattung jedoch welche im Zusammenhang mit einer Pressekonferenz zum Sozialbericht des Berliner Senats zu diesem Thema ausgestrahlt wurde empörte einen Teil der Anwohner die dem Fernseh-Team vorab Rede und Antwort standen, ihnen die Problembereiche zeigten und sie willentlich und freudig erregt auch zu diesen führte um sich nach der Ausstrahlung des Beitrages bei Facebook über die Art und Weise der Berichterstattung zu beschweren und alles dargestellte als doch nicht so schlimm zu relativieren versuchten.

Die Hilflosigkeit gipfelt in den einschlägigen Internet-Foren (z.B. Facebook) in denen die Problematik um diesen Kiez heftig diskutiert wurde und sich Bewohner aufschwangen andere Gründe als die benannten dafür verantwortlich zu machen als jene über die in den Medien berichtet wurde. Über zu hohe Mieten, unzureichende Ausstattung mit finanziellen Mitteln!! sowie über ausbleibende Beratungs- und Hilfsangebote beschwerte man sich auf Facebook und suchte die Schuld an allem beim jeweils anderen.

Scheinbar werden die im Kiez zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nicht ausreichend genutzt bzw sind den Bewohner die umfangreichen Angebote des Fördervereins Heerstraße Nord sowie des Quartier Managements im Kiez nicht ausreichend bekannt.

An der Form der Kommunikation der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten scheint es nicht nur im Kiez selbst sondern auch im gesamten Bezirk Spandau zu klemmen insofern die auf Facebook geposteten Flyer und Informationsbroschüren zu den entsprechenden Themen erstaunen bei den „Hilfesuchenden“ auslösten und sie hoch und heilig versprachen sich derer anzunehmen, sie zu lesen und etwas daraus zu machen.

Leider lässt sich nicht wirklich eine Nachhaltigkeit auf Facebook oder anderen Portalen bewirken nachdem die nun informierten mit all dem Wissen rund um ihren Kiez in Bezug auf Angebote und Ansprechpartner ausgestattet wurden.

Hier steht das Qualitätsmanagement des Quartiersmanagements der Heerstraße Nord zum kostenlosen download zur Verfügung: .QM-Heerstr

Hier steht das Angebot des Fördervereins Heerstraße Nord zum kostenlosen download zur Verfügung: angebot foerderverein heerstrasse nord

Ansonsten kann man sich auf folgenden Homepages über die Angebote des Fördervereins Heerstraße Nord sowie dem Quartiersmanagement Staaken informieren.

Fazit:

 

Die Kommunikation der Angebote scheint ein Manko zu sein wobei diese Aussage als subjektiv empfunden zu verstehen ist und auf den Aussagen deren beruht welche sich Ahnungslos auf Facebook darstellten und mit Material versorgt wurden. In wie weit dieses angenommen wurde lässt sich nicht einschätzen.

Das unterbreitete Angebot seitens der sich engagierenden Institutionen scheint äußerst umfangreich und bezieht alle Altersgruppen und Nationalitäten gleichermaßen ein.

Fraglich in wie weit diese Angebote angenommen werden wo doch das Gefühl verbreitet wurde das man nicht ausreichend informiert wird. Die getroffenen Aussagen zu dieser Thematik wurden sehr differenziert betrachtet da diejenigen welche sie vorbrachten den Anschein erweckten nicht informiert worden zu sein was man auch so interpretieren kann als warteten sie darauf mit Informationen versorgt zu werden.

Author: admin

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