Reha zwischen Anspruch & Wirklichkeit
Eine vorab, an den Reha-willigen Versicherten, versandte Broschüre informiert in aller Ausführlichkeit über die Lage und Ausstattung sowie die therapeutischen Angebote der Fachklinik, in welcher der Betroffene die anstehende Reha vollziehen möchte. Um sich intensiver über die Reha Fachkliniken informieren zu können, welche es in die engere Auswahl des Betroffenen geschafft haben, bieten sich die Klinik eigenen Homepages oder...
Stent für Stent kehrt Ruhe ein
Fünf Wochen bis zum nächsten Kliniktermin und die Gewissheit, das der Sensenmann mein ständiger Begleiter sein wird. Das Gefäß der Vorderwand wurde mit einem Stent versorgt. Die Arterie der Hinterwand ist zu 70 Prozent verschlossen und ich laufe Gefahr den nächsten Infarkt zu erleiden. Wo ist meine Belatungsgrenze? Was kann ich mir zumuten? Was sind 100 Watt auf dem Ergometer umgesetzt in körperlicher Beanspruchung? Die Tage verbringe...
Nach dem Infarkt ist vor dem Infarkt
Mein Leben nach dem Herzinfarkt gestaltet sich vollkommen anders als jenes welches ich vor dem Ereignis geführt habe. Zum einen liegt es daran, das dieses Ereignis sich für mich als ein lebensbedrohendes darstellte und sich meiner Meinung nach der Sensenmann schon um unser Haus bewegte. Zum anderen liegt es daran, das eine Zeit von sechs Wochen zwischen den notwendigen Stentanlagen liegt, welche es zu Überbrücken gilt.
Um es auf den Punkt zu bringen, habe ich mir in Bezug auf die Nachsorge von Herzinfarktpatienten im Krankenhaus Nauen wesentlich mehr versprochen. In Zeiten in denen Qualitätsmanagementsysteme im Gesundheitswesen einen hohen Stellenwert genießen und sich in der ambulanten & stationären Alten- und Krankenpflege längst etabliert haben scheinen im Klinikalltag andere Gesetze zu herrschen.
Sprich mit mir, nicht über mich
Nachdem mich eine Schwester mittels eines Rollstuhles auf die entsprechende innere Station des Krankenhauses Nauen gebracht hatte, gab sie mir mit auf den Weg das ich mich nur auf dieser Etage aufzuhalten hätte.
In diesem Zusammenhang fiel mir die Aussage des Physiotherapeuten ein, welcher mit mir den Flur der Intensivstation auf und ab gelaufen wäre, wenn man mich nicht verlegt hätte.
Nachdem ich mich in einem Vierbettzimmer, an meinem Fensterplatz häuslich eingerichtet hatte und der Worte mit meinem bislang einzigen Zimmergesellen genug gewechselt waren begab ich mich auf die Pirsch, den Flur entlang. Da ich weder eine Spritze zur Blutverdünnung erhalten hatte noch über Antiemboliestrümpfe verfügte, verschrieb ich mir langsames laufen den Flur entlang als Thromboseprophylaxe.
Meine bisher teuerste Übernachtung
Da war ich nun. Angekommen auf der Intensivstation des Krankenhaus Nauen.
Bettlägerig, einen Druckverband in meiner rechten Leiste, EKG Monitoring, Pulsoxymeter und einer sich selbst aufpumpenden Blutdruckmanschette um meinen linken Oberarm liege ich in einem Zweibett-Zimmer und harre der Dinge die da kommen.
Der Sensenmann musste sich in Geduld üben und noch einige Runden an anderen Orten drehen bevor er mich beim Charon abgeben könnte der mich, wenn er seinen Obolus erhalten hatte, in die Unterwelt übersetzen würde.
„Was machts du denn hier, mitten in der Nacht!“ waren die Worte mit denen mich die diensthabende Ärztin der Intensivstation begrüßte und mir mitteilte, das an der Tür Damenbesuch darauf lauerte sich davon zu überzeugen das es mir gut ginge. Es ging mir gut! Ob es daran lag das ich mich ob der Tatsache der lockeren Begrüßung wiederholt in Sicherheit wähnte oder am verabreichten Morphin ist nicht mehr nachvollziehbar.