Nach dem Infarkt ist vor dem Infarkt
Okt15

Nach dem Infarkt ist vor dem Infarkt

Mein Leben nach dem Herzinfarkt gestaltet sich vollkommen anders als jenes welches ich vor dem Ereignis geführt habe. Zum einen liegt es daran, das dieses Ereignis sich für mich als ein lebensbedrohendes darstellte und sich meiner Meinung nach der Sensenmann schon um unser Haus bewegte. Zum anderen liegt es daran, das eine Zeit von sechs Wochen zwischen den notwendigen Stentanlagen liegt, welche es zu Überbrücken gilt.

Um es auf den Punkt zu bringen, habe ich mir in Bezug auf die Nachsorge von Herzinfarktpatienten im Krankenhaus Nauen wesentlich mehr versprochen. In Zeiten in denen Qualitätsmanagementsysteme im Gesundheitswesen einen hohen Stellenwert genießen und sich in der ambulanten & stationären Alten- und Krankenpflege längst etabliert haben scheinen im Klinikalltag andere Gesetze zu herrschen.

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Sprich mit mir, nicht über mich
Sep09

Sprich mit mir, nicht über mich

Nachdem mich eine Schwester mittels eines Rollstuhles auf die entsprechende innere Station des Krankenhauses Nauen gebracht hatte, gab sie mir mit auf den Weg das ich mich nur auf dieser Etage aufzuhalten hätte.

In diesem Zusammenhang fiel mir die Aussage des Physiotherapeuten ein, welcher mit mir den Flur der Intensivstation auf und ab gelaufen wäre, wenn man mich nicht verlegt hätte.

Nachdem ich mich in einem Vierbettzimmer, an meinem Fensterplatz häuslich eingerichtet hatte und der Worte mit meinem bislang einzigen Zimmergesellen genug gewechselt waren begab ich mich auf die Pirsch, den Flur entlang. Da ich weder eine Spritze zur Blutverdünnung erhalten hatte noch über Antiemboliestrümpfe verfügte, verschrieb ich mir langsames laufen den Flur entlang als Thromboseprophylaxe.

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Meine bisher teuerste Übernachtung
Sep08

Meine bisher teuerste Übernachtung

Da war ich nun. Angekommen auf der Intensivstation des Krankenhaus Nauen.

Bettlägerig, einen Druckverband in meiner rechten Leiste, EKG Monitoring, Pulsoxymeter und einer sich selbst aufpumpenden Blutdruckmanschette um meinen linken Oberarm liege ich in einem Zweibett-Zimmer und harre der Dinge die da kommen.

Der Sensenmann musste sich in Geduld üben und noch einige Runden an anderen Orten drehen bevor er mich beim Charon abgeben könnte der mich, wenn er seinen Obolus erhalten hatte, in die Unterwelt übersetzen würde.

„Was machts du denn hier, mitten in der Nacht!“ waren die Worte mit denen mich die diensthabende Ärztin der Intensivstation begrüßte und mir mitteilte, das an der Tür Damenbesuch darauf lauerte sich davon zu überzeugen das es mir gut ginge. Es ging mir gut! Ob es daran lag das ich mich ob der Tatsache der lockeren Begrüßung wiederholt in Sicherheit wähnte oder am verabreichten Morphin ist nicht mehr nachvollziehbar.

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Rauchen Sie? Ab jetzt nicht mehr!!
Sep07

Rauchen Sie? Ab jetzt nicht mehr!!

Die Verabschiedung von meinen Rettern in der ich ihnen meinen Dank aussprach, sorgte für sichtliche Irritation. „Wir haben nur unseren Job gemacht!“ bekomme ich zu hören. Für mich war es mehr als nur „den Job gemacht“ zu haben. Haben sich doch Menschen um mich gekümmert welche durch ihre professionelle Ruhe Sicherheit vermittelt haben. Ich fühlte mich während der akuten Phase in deren Händen „Sicher“.

So lag ich nun im Krankenhaus Nauen indem sich ein Team darauf vorbereitete mir einen Herzkatheter zu legen um sich einen Überblick über meine kardiale Situation zu verschaffen. Die 20 mg Morphin haben für Schmerzfreiheit gesorgt, wenn auch der von mir erwartete Flash ausblieb. Schmerzfrei, jedoch nicht High brachte man mich in die Funktionsdiagnostik zum Herzkatheter-Labor.

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Elefant auf der Brust
Sep06

Elefant auf der Brust

Alles war wie immer. Begann doch dieser Freitag ebenso wie all die Freitage zuvor.

Morgens Meeting in der Firma. Die Kollegen treffen, sich austauschen, hören wie es läuft oder auch wo es nicht läuft.

Die in der vergangenen Woche durchlebte Magen-Darminfektion schien immer noch nicht überstanden. Ein Gefühl der Übelkeit, des ausgepowert sein war mein ständiger Begleiter.

Anschließend kurzes Gespräch mit den Geschäftsführern, klare Instruktionen über die zukünftige Ausrichtung meiner Tätigkeit analog zu den im Vertrag definierten Inhalten. Für mich bedeutete dies, zukünftig keine aktiven Wund & enteralen Versorgungen mehr sondern Key Account, Qualitätsmanagement und Organisation der Vertriebsstruktur. Konzept erstellen, Präsentation im kleinen Rahmen am darauf folgenden Dienstag. Kein Problem, sehr gerne, schönes Wochenende.

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